Die Depression bezeichnet eine Erkrankung, die sich durch Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Energieverlust, Freudlosigkeit oder Schlafstörungen zeigen kann.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert in dem Diagnosesystem ICD-10 (International Classification of Diseases) Kriterien für das Vorliegen einer Depression. Dabei werden zwischen Haupt- und Nebenkriterien unterschieden.
HAUPTKRITERIEN
- Gedrückte Stimmung
- Interessenverlust
- Antriebsverlust, erhöhte Ermüdbarkeit
NEBENKRITERIEN
- Schlafstörungen
- Konzentrationsstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen
- Vermindertes Selbstwertgefühl oder Selbstvertrauen
- Gefühle von Wertlosigkeit
- Verminderter oder erhöhter Appetit
- Schuldgefühle
- Libidoverlust
- Negative Zukunftsperspektiven
- Suizidgedanken
Je nach dem, wie viele der Kriterien erfüllt sind, wird der Schweregrad einer Depression nach „leicht“, „mittelgradig“ oder „schwer“ eingeteilt. Wenn 2-3 der oben genannten Kriterien (inklusive Hauptkriterien) über einen Zeitrahmen von mindestens 2 Wochen auftreten, sind die Kriterien für eine leichte Depression erfüllt.
Die Ursachen / Gründe einer Depression können anhand des „Bio-Psycho-Sozialen Modells“ erklärt werden. Einerseits wirken bei der Entstehung einer Depression soziale Faktoren mit. Diese sind umweltbezogene Faktoren wie Familie, Beruf, Wohnsituation, Freizeitgestaltung, Partnerschaft oder Wohnsituation. Weiterhin wirken psychologische Faktoren, damit sind Persönlichkeitsaspekte gemeint, wie die Eigenheit des Erlebens und Verhaltens, Einstellungen, Bewältigungsformen (wie ist der persönliche Umgang mit Problemen) oder subjektive Erklärungen für verschiedene Problemsituationen. Der dritte Faktor bezieht sich auf die biologische Komponente wie genetische Vorbelastungen (psychische Erkrankungen innerhalb der Familie) oder ein geringes Ausmass an bestimmen Botenstoffen im Gehirn.
Eindeutig ja: Eine psychologische Beratung oder Psychotherapie kann eine wesentliche Unterstützung auf dem Weg zur Rückbildung der depressiven Symptome und zur Wiedererlangung von Lebensfreunde, Energie und einem gesunden Selbstbewusstsein darstellen. Der Heilungsprozess kann durch eine Therapie oder Beratung beschleunigt werden.
Zu Beginn der Behandlung wird diagnostisch das Vorliegen einer Depression geprüft und der Schweregrad bestimmt. Die Entstehung einer Depression kann auf sehr vielfältige Faktoren zurückgeführt werden (siehe dazu auch Frage 3). Daher ist es wichtig anhand einer individuellen Zielformulierung, die gemeinsam erstellt wird, die Schwerpunkte der Beratung oder Psychotherapie zu bestimmen. Oft ist es dafür notwendig zu verstehen, warum die Depression überhaupt aufgetreten ist und wie diese entstanden ist. Dazu kann ein sogenanntes Erklärungsmodell für die Erkrankung erstellt werden. Anhand diesem Modell kann eingeschätzt werden, welche Veränderung von Verhaltens- und Denkmustern oder auch im Umgang mit Gefühlen wesentlich sind, um den Rückgang der Depression zu erzielen. Bei der Umsetzung dieser Veränderungen kann ich Ihnen zur Seite stehen und anhand von konkreten Übungen und Methoden Sie dabei unterstützen, die hilfreichen Veränderungen in den Alltag zu übertragen und anzuwenden. Ich unterstehe der Schweigepflicht, das heisst Informationen werden nicht an andere Personen weiter gegeben, ausser es wird explizit gewünscht.
Dies kommt einerseits auf den Schweregrad der Depression darauf an und andererseits auf die persönliche Bereitschaft, Psychopharmaka über einen bestimmten Zeitraum einzunehmen. Wenn die Einnahme von Psychopharmaka indiziert und gewünscht wird, kann dies in Zusammenarbeit mit einem Psychiater / einer Psychiaterin oder Ihrem Hausarzt / Ihrer Hausärztin erfolgen.
Es ist schwierig im Vorherein die genaue Anzahl von Sitzungen zu bestimmen. Es kann jedoch festgehalten werden, dass eine psychologische Beratung in der Regel weniger lange dauert als eine Psychotherapie. Manchmal reichen bereits wenige Sitzungen aus, um die Symptomatik zu reduzieren. Es kann aber auch einen längeren Zeitrahmen, von mehreren Monaten oder Jahren erfordern.
Wenn Sie Symptome einer Depression bei sich feststellen, ist es wichtig zeitnah professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um wieder Lebensfreunde und Aktivität zu gewinnen. So verhindern Sie die weitere Verschlechterung der Symptomatik und verkürzen den Heilungsprozess.
Wichtig ist, dem Betroffenen zu vermitteln, dass man auch in schweren Zeiten zu ihm / ihr steht. Dies ist oft nicht leicht, da der / die Betroffene sich zurück zieht, sich immer wieder beklagt, negativ eingestellt ist, gereizt und schwermütig ist und Ratschläge oder Hilfsangebote nicht annimmt. Angehörige sind keine Therapeuten, es ist wichtig als Angehöriger nicht in die Rolle eines Therapeuten zu kommen. Vielmehr sollte der / die Betroffene dabei unterstützt werden, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Angehörige leiden ebenfalls mit, daher ist es notwendig hin und wieder an die eigene Verfassung zu denken und für sich selbst Zeit zu nehmen.